I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117
bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist
weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands,
begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen
Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast
und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien—
England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem
Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte
Stadt Preußens ist.
Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf
(358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In
der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten
Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen
in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus-
bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen
ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß-
Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel
und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve.
§ 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent-
springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als
die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum,
das zum Schutze der Mündung befestigt ist.
In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands-
bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird
entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen-
lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier,
„wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf-
schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen-
gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der
Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im
westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester
Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels-
städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet
Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten
Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt.
§ 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen-
verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort-
mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke
mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver-
kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als
Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf
Heringe bedeutend'.
Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der
Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen.
1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl_dem_Großen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschlands Rheinischen_Dampffchiffahrtsgesellschast Belgien England Kaiserswerth Jndustrieplatz_Duisburg Wesel Rhein_Kleve Borkum Sachsen Soest Sachfenlande Rhein Holland Dortmund
508
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der
Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndnstrierevier.
Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte und
Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl-
Fabrikation betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind:
Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei,
Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet deu Ausgangspunkt
des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen
Dortmund —Ems-Kanals, an dessen Weiterführung zum Rhein zurzeit noch ge-
arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein—
Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 344a.)
4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht.
§ 331. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im
N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als
ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit
Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar
machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit
der Oker und von der Bode entwässert.
Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben
in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Braunschweiger
Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in
der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird
bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit
sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz
zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 30ob und w. u.). Sie er-
möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen,
ohne dessen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die
chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet
sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden
haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er-
halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor-
landes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe
von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb-
tal) geschnitten wird.
§ 332. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die
Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming,
im 3 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüringi-
schert Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich
sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde,
die Schwarze Elster. _ _
Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Boden der Sächsischen -nef-
landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Hamm_( Rheins Dortmund Bochum Gelsenkirchen Dortmund Dortmund Rhein Rhein—
Weser-Kanals Rhein—weser- Deutschland Zeitz Magdeburg Hannover Weser- Sächsischen_Berglandes
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person
auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und
1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um
die Fahrkartensteuer.
Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die
Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken
am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen
wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten,
dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man
am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben!
Güterslohs Eisenbahnen»
Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie
wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi-
schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom
2lbb. 37.
Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe.
Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will
jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach
Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise
führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig.
Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn
wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in
Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen
heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten
ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu
gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen
besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die
Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge
die Güter.
Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Güterslohs
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Güterbahnhof
392
Länderkunde. — Europa.
Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der
Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndustrierevier.
Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte üud
Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl-
sabrikatiou betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind:
Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei,
Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet den Ausgangspunkt
des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen
Dortmund —Ems-Kanals, au dessen Weiterführuug zum Rhein zurzeit noch ge-
arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein—
Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 254, a.)
4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht.
§ 241. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im
N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als
ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit
Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar
machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit
der Oker und von der Bode entwässert.
Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben
in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Brannschweiger
Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in
der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird
bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit
sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz
zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 210,b und w.u.). Sie er-
möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen,
ohne deffen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die
chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet
sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden
haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er-
halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor-
laudes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe
von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb-
tal) geschnitten wird.
§ 242. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die
Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming,
im 8 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüriugi-
scheu Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich
sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde,
die Schwarze Elster.
Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Bodeu der Sächsischen Tief-
landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Hamm_( Rheins Dortmund Bochum Gelsenkirchen Dortmund Dortmund Rhein Rhein—
Weser-Kanals Rhein—weser- Deutschland Zeitz Magdeburg Hannover Weser- Sächsischen_Berglandes
32
Ii. Landschaftskunde.
die Gunst der Lage durch Anlegung von Häfen ausgenutzt, die wenigstens mittel-
großen Seeschiffen zugänglich sind. Es ist gleichsam ein Vorort Hamburgs, von dem
es durch mehrere Elbarme und die große Insel Wilhelmsburg getrennt ist. Elb-
brücken, großartiger Blick auf die Elbe und Hamburg-Altona. Die Mündung des
Köhlbrand, des Hauptzuwegs zur Elbe, ist verlegt worden, damit für die Hamburger
Hafenanlagen links von ihm Platz gewonnen wurde. Harburg war 1910 mit einem
Verkehr von 307000 aus- und einlaufenden Registertonnen der dritte Hafen der Provinz
und besitzt eine außerordentlich rührige Fabriktätigkeit. 67025 Einw. (1850:3000). —
Der noch weit zerstreute Ort Wilhelmsburg auf der gleichnamigen Insel ist durch
die Hamburger Industrie zu 28225 Einw. angewachsen.
3. Das Mündungsgebiet von Elbe und Weser.
b) Mit dem Alten Lande, zwischen Harburg und der Schwinge bei
Stade, beginnen die Marschen des Herzogtums Bremen, die wie „ein goldener
Saum den abgeschabten Purpurmantel der Heide umrändern".
Im 12. Iahrh. wurde das Alte Land von eingewanderten Flamändern (Holländern)
besiedelt, und dieser stattliche Menschenschlag hat bis heute zum Teil seine Volkstracht,
so die Frauen ihren reichen Silberschmuck, noch nicht ganz abgelegt. Saubere, von
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
52
Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben.
Harz und im Hügellande nördlich von diesem. Von den Pferdestärken der
Dampfmaschinen Preußens kommen auf Hannover allerdings nur 6,3 °/o.
Braunschweig besitzt 27, Hannover 39 guckersiedereien, die namentlich im
Südosten liegen. In der Biererzeugung kamen dort 112, hier 61 I auf den
Kopf, gegenüber 99 I im Zollgebiete. In Braunschweig ist die Jute-Industrie
höher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. - Als eigentümliche Gewerbs-
zweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. - Die früher
im südlichen Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf Hausfleiß be-
ruhte, geht immer mehr zurück.
9. Verkehrsmittel und Handel. 3) An Chausseen und Landstraßen
(nicht Feldwegen) kamen 1911/12 in Braunschweig auf je 100 qkm: 79 km,
in Hannover 43 km, in ganz Preußen: 39 km.
Dem wohlgepflegten braunschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes
im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf er-
roorben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen.
b) Im Jahre 1910 kamen in Braunschweig 174,1 km vollspurige Eisen-
bahnen auf 1000 qkm, in Hannover 83,2, in ganz Preußen 103,3, im
Reiche 109,1- hingegen kamen auf je 100000 Einw. in Braunschweig 129,3,
in Hannover 109,4, in Preußen 90,3, im Reiche 89,1 km solcher Bahnen.
Als älteste Bahn wurde 1838 in Braunschweig die Linie Braunschweig —
Wolfenbüttel vollendet, in Hannover 1844 die Linie Hannover —Braunschweig. Die
wichtigsten Bahnlinien sind die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, so-
dann die Linien Magdeburg — Kreiensen — Holzminden-Cöln; Berlin — Bremen — Bre-
merhaven und Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die An-
schlüsse nach den Nachbarländern an! — Von den 3204 km Bahnen Hannovers waren
1910: 1292 km Nebenbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen
Kreise zur Förderung des Ortsverkehrs gelegt haben? in Braunschweig waren von
694 km Bahnen insgesamt 65 km „schmalspurige".
Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Braunschweig und Han-
nover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die 5. 54 unter e)
genannten Seehäfen.
c) Die Nordwestecke des Deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden
Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin
mitgerechnet, mehr als 2000 km über 1 m tiefer Kanäle. Es sind zumeist
schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen Seeschiffen zugängliche
Moorkanäle. Ts mißt 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887
angelegte Ems — Jade-Kanal, und zum Teil gehört hierher der 283 km
lange Dortmund — Emshäfen-Kanal.
Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich
gewirkt die Fehnkanäle (f. S. 23). Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind
die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der
Ems—jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. M gekostet und besitzt 8,5 m Sohl-,
17,62 m Wasserspiegelbreite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin
ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine
Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelmshaven
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
32
Deutsche Kolonien in Afrika: Deutsch-Südwestafrika.
- Deutsch-Ostafrika.
49. Der o. Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, rt. von Windhuk. Der bis 1300 m hohe,
tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an der unteren Böschung frucht-
bare Erde. Er versendet ein paar starke Quellen im Lande des Durstes, und an einer von ihnen lagerte
im August 1304 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schutztruppe.
50. Die Kihuhui-Brücke der Bahnstrecke Tengeni —Sigi der „Sigi"-Exportgeseilschaft.
Die Bahn verbindet die Regierungsbahn mit dem Hochplateau von Ost-Usambara und beginnt an der
Station Tengeni, wo sich Bahnhöfe beider Bahnen befinden. (Aus Beta, Das Buch von unsern Kolonien.)
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Deutsch-Ostafrika Waterberg Deutsch-Südwestafrika Windhuk Sandsteinberg Helgoland
Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee. 103
unteren Moorschlamm zusammen. Wurden Moore von höheren Gegenden her
mit Sand und Erde überschwemmt (bei Regengüssen), so wurden sie im Laufe
der Zeit begraben und in Braun kohlenlag er verwandelt.
3. Die bedeutendsten Flüsse des Westdeutschen Tieflandes sind
die Ems und die Weser. Die Ems entspringt am Südabhange des
Teutoburger Waldes, fließt zuerst dem Gebirge entlang nach Nord-
Westen, dann, auf beiden Seiten von ausgedehnten Mooren umgeben,
nach Norden und mündet in den Dollart. Der Dortmund-Ems-
kanal öffnet dem Ruhrkohlengebiet einen deutschen Weg zur See.
Er wird durch den Dortmund-Rheinkanal gegen Westen fortgeführt.
Er ist ein hervorragendes Bauwerk, ist 270 Km lang und hat 20
Schleusen. Da er quer zur Richtung der Taleinsenkungen läuft,
mußte er über Täler, Flüsse und Straßen auf Brücken und Dämmen
hinweggeführt werden. Ein großartiges Pumpwerk versieht ihn mit
Wasser aus der Lippe. Nahe dem Dollart liegt Emdeu, 24000 E.,
dessen großartiger Hafen eine Wassertiefe von 101/2 m hat. Die
nach Westen weit vorgeschobene Lage bewirkt, daß der Weg zum
offenen Ozean von hier bedeutend kürzer ist als von Bremen oder
Hamburg. Wegen seiner Lage ist Emden auch der Ausgangspunkt
sür die amerikanischen Kabel. Der Ems-Jade-Kanal verbindet Emden
mit Wilhelmshaven. Man erwartet, daß von Emden aus die rheinisch-
westfälische Kohle die englische Kohle von den deutschen Hafenplätzen,
wie Bremen und Hamburg, verdrängen wird.
4. Die Weser fließt von Minden an zuerst nördlich, dann von
der Mündung der Aller an nordwestlich und biegt zuletzt von der
Mündung der Hunte an nach Norden um. In der Mitte der
Strecke, welche nach Nordwesten geht, liegt Bremen, 247 000 E.
Die Stadt hat sich, begünstigt durch ihre Lage an einem großen, zur
Nordsee gehenden Fluß, zum zweiten Seehandelsplatz Deutschlands
entwickelt. Haupteinfuhrartikel sind Tabak, Reis, Baumwolle, Wolle,
Getreide, Kaffee. Bremen ist außerdem, wie Hamburg, ein bevor-
zugter Hafen für Auswanderer. Ein Teil des Hafens ist Freihafen
für Waren, welche vom Ausland kommen und zum Ausland gehen
und deshalb zollfrei sind. Schon Karl der Große machte 787 den
Ort „Bremnn" zum Bischofssitz, um die widerspenstigen Sachsen zum
Christentum zu bekehren. Die Hauptblüte der Stadt fallt ins 15. Jahr-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
107
Ii. Die Westdeutsche Tiefebene, w. der Elbe, kennt nicht die
Höhenzüge des O. und damit nicht den Wechsel der Landschaft. Im
Gegensatz zum O. haben wir hier die Unterwassermoore, die
namentlich w. der Ems in großer Ausdehnung vorkommen und sich
bis nach Holland hineinziehen. Moorkultur (Höhenrauch).
Die wichtigsten Flüsse sind Weser, Ems und Rhein.
a. Die Weser tritt bei der Westfälischen Pforte in die Ebene und
mündet ö. des Jadebusens. In der Nähe der Mündung, wo höheres Geestland
an den Fluß tritt, liegt * Bremen, an der Mündung selbst Bremerhaven-Geeste-
münde. R. nimmt sie die Aller ('Celle) mit der Ocker (Wrannschweig)
vom Harz und der Leine ('Göttingen, ^Hannover) aus Thüringen auf,
welche in der Senke zwischen dem Harz und den Wesergebirgen fließt.
b. Die Ems kommt vom S.-O.-Ende des Teutoburger Waldes und
fließt durch die Westfälische Tieflandsbucht (Leer, Emden).
c. Der Rhein tritt bei 'Bonn in das Tiefland und schlägt oberhalb
'Nymwegen w. Richtung ein. Der wichtigste Arm ist die Waat, mit
der sich die bei 'Maastricht in die Ebene tretende Maas verbindet. Von
dem n. Arm, der den Namen Rhein beibehält, geht nach r. die Jissel [ei]
(Zuidersee), nach l. der Leck, dann nach r. die Vecht (Zuidersee) ab,
und der Rest mündet als Alter Rhein bei 'Leiden in die See.
Der Rhein ist die Hauptverkehrsader für die w. Grenzlande; kleinere
Seeschiffe gehen bis *Köln. Besonders wichtig ist er für den rheinisch-
westfälischen Jndnstriebezirk, dessen Ausfuhrhafen * Düsseldorf ist. Im
Delta Hauptausfuhrhafen * Rotterdam.
Mit dem Rheindelta vereinigt sich die Schelde (*Gent, * Antwerpen),
die, auf den Höhen des n. Frankreichs entspringend, in vorwiegend n.
Richtung dem Meere zueilt. Die beiden Hauptarme heißen Ost er- und
Westerschelde (Festung Vlifsingen).
Erzeugnisse. In erster Linie sind die Länder Mitteleuropas auf
Ackerbau und Viehzucht angewiesen. — In der Kohlen- und
Eisenproduktion nimmt Deutschland den dritten Platz ein, die
V.-St. (zweiter Staat) fast erreichend, in der Silber gewinnung *)
den vierten. Außerdem werden andere Erze (Zink, Kupfer, Blei,
Zinn) zu tage gefördert, auch sind die Steinfalzlager und Salinen,
sowie die Mineralquellen von Bedeutung. Der Ostseeküste eigen-
tümlich sind die Bernsteinschätze. — Industrie und Handel
stehen in hoher Blüte und nähren einen ganz bedeutenden Bruchteil
der Bevölkerung.
Die Bewohner sind zum größten Teil germanischer Abkunft;
in manchen Gegenden (Grenzgaue) jedoch stark mit fremden Elementen
gemischt (das Nähere bei den verschiedenen Staaten.)
') Die V.-St., Mexico und die Andenstaaten (Peru, Bolivia, Chile) stehen
voran; in Europa hat es also den ersten Platz.
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Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Holland Rhein Westfälischen Wesergebirgen Westfälische Emden Rhein Alter_Rhein Rhein Rotterdam Rheindelta Antwerpen Frankreichs Deutschland Peru Bolivia Chile Europa
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Mord - Dqn^Vu - Raendrll.
d. i, von der Beschaffenheit deg Bodens, welcher aus
zitterndem Moor und Fliessland besteht; folglich Ffasa
oder Bebefand bedeutet. Die Frisü müiores bewohnten
am Westufer der Fossa Drugina alles Land, nördlich von
der Insula B ata vor um; folglich die Provinz Oberyssel,
Geldern, Utrecht, pebst dem grössten Theije der Provinz
Holland, in welcher, vom Haag an, über Haarlem und
den Helder hin eine Abtheilung des Volks, die Frisia-
boni, wohnte. Die J'risü \ruijores hingegen bewohnten
alles Land zwischen der Yssel, der Ems und den Bru-
cteri, d. i. in der heutigen Provinz Westfriesland und
Groningen. Nach Taeit. Ami. 2, 21. waren die Frisii die
besten Freunde der Jtömer. Vergl. Dio Cass. 51, 32.
Nur erst im J. §8 nach Chr. befreiten sie sich unter dem
römischen Statthalter Ojenius, der sie zu hart bedrückte,
von dem römischen Einflüsse , wobei gegen 900 Körner
bei dem Baduhennahain niedergehauen wurden. Tacit,
Ann. 4, 72. 73, Corbulo versuchte umsonst im J. 47
nach Chr, unter Claudius sie wieder zu unterjochen,
Tacit. Ann. 11, 18. 19. 20. Nero hielt es für rathsam,
ihre Freundschaft zu erhalten, Taeit, Ann, 13, 54. Bei
Procop. B. Golh. 4, 20. findeii wir sie in der Gesellschaft
der Sachsen und Angeln, mit denen sie im vierten und
fünften Jahrhundert nach Britannien üb er geschifft waren
pnd sich dieser Insel bemächtigt hatten. V, St. und In-
seln. J]urchana, '!j Bovoxnvm) Sir. 7, 291. ff. (Bprkum),
Sie nannte Plin. 4,27, Fabqria, von einer w;ihl hier er-
wachsenden Bohnenfrucht. uinsteravia qder G/es-saria, weil
die römischen Soldaten hier etwas Bernstein gefunden
hatten (Insel Ameland). ¿fatania, (viell. die Insel Scheuing),
Siehe weiter unten, hei den Inseln. Navcdia, Navulcu, Pt. 2,
11. Fleiun, (ljhjavu. Pt. 2, 11. (unbekannte Hafenorte).
simisia, Tacit. Ann, 2, 8. (bei Delfzyl). Curbulonis mit-
nimenturn, Tacit. Ann. 11, 19. (soll zur Entstehung der
Stadt Groningen Veranlassung gegeben haben). Crupto-
ricis villa, Taeit. Ann, 4, 73. (Hem-Ryk im Oysteiiande),
wo 400 römische Soldaten des Olenius sich tödteten, um
nicht in die Hände der Frisii zu fallen, y/xciburgium,
Agv.iijo vgycov, Pt. 2, 11. (Doesburg).
Cffauci, Kuv/Ph Pb 2, 11. Kuvy.oi, Str. 7, 291, Ein
grosses Volk, das von der Ems bis zur Elbe an der Kü-
ste der Nordsee wohnte und seinen Namen von der Lo-
calität, das ist von dem, von ihm bewohnten Fllens und
ßebeboden, angelsächsisch Cuaoian (woher Aas englische
Guaggy j,sumpfig“) wie die Frisii, erhalten haben soll.
Vergl. Adelungs a. G. d. D. S. 259. Sie wurden a) in
C/u majures und b) Ch. minores eingetheilt. Pi. 16, 1.
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Extrahierte Personennamen: Corbulo Claudius B._Golh Navcdia Curbulonis Cffauci Adelungs